Praxistipp Schulung

Erfolgreiche Vertriebs- und Technikerschulungen als Videokonferenz – Dos und Donts

Wir alle kennen Webinare, bei denen der Fremdbeschäftigungsanteil ähnlich hoch ist, wie wir das von manchem Schulunterricht in Erinnerung haben. Bei Webinaren und Produktpräsentation holt den einen oder anderen Dozenten diese Geschichte manchmal wieder ein: Nebenher bearbeiten die Teilnehmer Kundenanfragen, es werden private Bestellungen durchgeführt, das Mittagessen nachgeholt …

Showstopper und Erfolgsfaktoren

Mit diesen kurzen Hinweisen werden die wichtigsten Showstopper und die Erfolgsfaktoren von Vertriebs- und Technikerschulungen zusammengefasst. Es geht also um die Vermittlung von Fakten, die der Teilnehmer für seine berufliche Tätigkeit unmittelbar einsetzt. Mit ein paar Tipps kann so viel Spannung aufgebaut werden, dass dem Dozenten und dem Schulungsinhalt die ganze Aufmerksamkeit teil wird.

Anforderungen an den Dozenten

Da bei Videoschulungen die Reaktionen der der Zuhörer viel schwerer berücksichtigt werden können, sind die Anforderung an den Dozenten anders.

Man erkennt weder kaum den Zuhörer, der die eMail Korrespondenz durcharbeitet, noch sieht man die zustimmenden oder verständnislosen Gesichter. Sicherlich merken Sie es: Lieber bin ich mit meinen Teilnehmern im persönlichen Dialog, verteile Ihnen Aufgaben und fordere so meine Teilnehmer heraus.

Mit einer Videoschulung geht aber leider nicht … Hier nun meine wichtigsten Erfahrungen und Tipps:

Verhaltensregeln für Dozenten bei Videoschulungen

DOS DONTS
Unterstützen Sie im Vorfeld Ihre Teilnehmer bei der Bereitstellung der Technik. Keine Präsentation in maximaler Geschwindigkeit.
Der Inhalt muss konzentrierte und die Geschwindigkeit müssen geringer sein als bei einer Liveschulung.
Achten Sie auf ein professionelles Umfeld: Das gilt für Ihren PC und für die Umgebung. Weniger Folien oder Charts als bei Live-Schulungen.
Zeigen Sie sich persönlich und motivieren Sie Ihre Teilnehmer ebenfalls ihre Kamera zu aktivieren. Keine Videoschulung länger als zwei Stunden, eine Onlineschulung ist für Ihr Publikum anstrengender als eine Live Schulung
Teilen Sie Ihren Bildschirm und motivieren Sie Ihre Teilnehmer, auch Ihren Bildschirm zu teilen. Nicht mehr als fünf Teilnehmer – zumindest bei den ersten Schulungen

Um ein professionelles Umfeld zu schaffen, sollte der Rechner mit dem präsentiert wird, nur für die Schulung relevante Inhalte anzeigen. Unwichtige Browserfenster vom letzten Onlineshopping sollten geschlossen sein und Alertfunktionen des eMail Clients sollten desaktiviert sein. Auch das Hintergrundbild des Computers sollte „angemessen“ sein. Natürlich ist ein privater Touch hilfreich, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen oder eine Wartezeit zu überbrücken. Setzen Sie aber Hintergrundbilder des PCs oder der Konferenzsoftware mit aller Vorsicht ein.

Dies gilt auch für den Raum: Ein persönlicher Touch ist manchmal sehr hilfreich, aber mit einem Konferenzraum ist der Präsentator auf der sicheren Seite. Wird sitzend aus dem HomeOffice präsentiert, spielt die Jogginghose keine Rolle. Versetzen Sie sich aber in Ihre Zuhörer: Vielleicht sollte das Heavy Metal T-Shirt dann lieber doch gegen Business Kleidung ausgetauscht werden.

Wir setzen bei Videoschulungen Dynamics 365 Attendee+ in Zusammenarbeit mit Microsoft Teams ein. In beiden Fällen können die Kriegerkollegen auch technische Hinweise geben. Mein Resümee? Videoschulungen sind eine perfekte Ergänzung für Ihre Seminare für Technik und Vertrieb.

Dr. Georg Krieger

Mitglied des

NETZWERK INDUSTRIE KOMPETENZ